Miriam von Fermentwelten macht gerade ihren Doktor am Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns und untersucht dort den Zusammenhang zwischen unserem Mikrobiom und Altern. Begeistert durch dieses Thema untersuchte sie und ihr Freund Till natürlich, wie sie ihr eigenes Mikrobiom verbessern könnten und stießen dabei auf die alte Kunst des Fermentierens. Seitdem fermentieren sie fast alles, was ihnen zwischen die Finger kommt und haben den Blog Fermentwelten gegründet, um das Thema mehr Menschen näher zu bringen.
Millionen kleine Freunde und Helfer
Wie die meisten von uns mittlerweile gehört haben, ist unser Mikrobiom, bestehend aus Bakterien, Viren, Pilzen, sehr wichtig für unsere Gesundheit. Dabei hat nicht nur der Darm sein eigenes spezielles Mikrobiom, sondern jeder Bereich des Körpers hat ein eigenes sehr spezifisches. Dies betrifft Haut, Mund, Rachen, Leber, Herz, Lunge, Gehirn etc. Es gibt in und auf uns Menschen mehr Mirkoben als menschliche Zellen.
Und das ist gut so! Denn diese leben in Symbiose mit uns und unterstützen uns bei vielen wichtigen Aufgaben. Sie sind ein wichtiger Teil des Immunsystems, versorgen unsere Darmschleimhaut mit Futter, helfen bei Abbau von Toxinen, produzieren Nährstoffe und kommunizieren mit der Außenwelt. Doch leider führen wir mittlerweile in der modernen Welt ein eher mikrobenfeindliches Leben. Vieles ist zu steril, wir sind zu wenig draußen, nehmen viel zu oft Antibiotika und viele Kinder kommen nicht mehr natürlich auf die Welt oder werden nicht gestillt. Auch unser Essen ist meistens eher tot als lebendig. Denn wenn du etwas frisch vom Baum oder Boden isst, hat es nicht nur mehr Nährstoffe, sondern auch wichtige Bakterien auf sich.
Der Tot sitzt im Darm wusste schon Hippokrates
Hippokrates aus dem antiken Griechenland ist einer der Begründer der modernen Medizin und wusste schon, wie wichtig der Darm für unsere Gesundheit ist. Es gibt eigentlich keine Krankheit, die nicht mit einer Fehlfunktion des Darm zusammenhängen kann. Auch unser Alterungsprozess steht damit in Verbindung, wie Miriam im Gespräch erklärt hat. Denn ihre Doktorarbeit handelt sich um diesen Zusammenhang und sie konnte eindeutig bestätigen, dass man mit einem gesunden Darm gesünder alt und älter werden kann. Dass wir aber genau in dem Bereich viele Probleme haben, sehe ich tagtäglich in der Praxis. Deswegen ist dies ein wichtiger erster Ansatzpunkt in der Therapie. Denn wie sollen Nährstoffen aufgenommen oder Toxine ausgeschieden werden, wenn der Darm dies nicht kann.
Superfood Fermente
Es gibt ja immer mehr Superfoods aus aller Welt. Doch eigentlich müssen wir oft gar nicht so weit schauen. Ein regionales Superfood aus jeder Region der Welt sind Fermente. Das Fermentieren ist die älteste Form der Welt, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Zusätzlich merkte man schnell, dass Fermente auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Fermente sind in der Welt überall ohne, dass viele es merken. Dies betrifft Schokolade, Wein und Bier, Kaffee und vieles mehr. Am bekanntesten ist für die meisten wohl unser Sauerkraut. Fermente gibt es viele verschiedene, worüber ich ausführlich mit Miriam gesprochen habe. Doch warum sind sie so gesund? Weil sie viele Bakterien enthalten, die unser eigenes Mikrobiom positiv unterstützen. Da wir sonst in der Welt nicht mehr so viel Kontakt mit der Natur haben, ist es umso wichtiger durch unser Essen regelmäßig mit Bakterien in Kontakt zu kommen. Ich habe aktuell Fermente mit deren Rezepte zuhause im Kühlschrank und einen leckeren Ziegenmilchkefir, den ich regelmäßig trinke. Beides ist super leicht und kann ich dir nur empfehlen selbst zu testen!
Über folgende Dinge habe ich mit Miriam gesprochen:
– Miriams Weg zum Mikrobiom und Fermenten
– Die Tradition des Fermentierens auf der Welt
– Darmgesundheit
– Bisherige Erkenntnisse aus ihrer Forschung
– Vorteile des Fermentierens
– Unterschiede der Fermente
– Praxisanleitung für eigene Fermente
Links:
Alle Rezepte von Miriam und Till
Instagram Fermentwelten